Kastration & Sterilisation

Nur ein Hund, der sich wohl fühlt, ist ein guter Hund.
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orchidee76
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Kastration & Sterilisation

Beitrag von orchidee76 »

Bei diesem Thema werden wohl die Meinungen auseinander gehen.wie steht Ihr zu diesem Thema ,und was für Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich gemacht :!:
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Moni
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doch nicht kastrieren

Beitrag von Moni »

:? Hallo,eigentlich wollte ich Luna kastrieren lassen, mein Tierarzt riet aber zunächst ab (wenn es nicht unbedingt notwendig ist).Zum Thema Geschwüre, sagte er mir , er hätte in 17 Jahren Praxis nur eine Hündin mit Unterleibsgeschwür gehabt und die wäre schon 12 Jahre alt gewesen.Bei anderen Sachen kann man immer noch eine Operation in Erwägung ziehen.
Luna macht in der Hitze keine Probleme und das kann man alle 8 Monate auch aushalten. Kastrierte Hunde können zudem inkontinent werden, das Fell kann miserabel werden (auch zum Trimmen) und man muss noch mehr auf die Ernährung achtgeben,weil sie schneller zunehmen. Außerdem kann es bei der Op.vorkommen, dass der Hund garnicht mehr aufwacht. Also für mich mehr Negativ wie Positiv. Hoffe, ich konnte etwas helfen. Gruss
Lakiefan durch und durch
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Chiyo
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Re: doch nicht kastrieren

Beitrag von Chiyo »

Moni hat geschrieben:er hätte in 17 Jahren Praxis nur eine Hündin mit Unterleibsgeschwür gehabt
Eigentlich soll durch die Kastration die Gefahr von Brustkrebs und Gebärmutterentzündungen vermieden werden.

Meine Tierärztin riet deshalb, Mieke auf jeden Fall vor der 2. Läufigkeit kastrieren zu lassen, weil mit jeder weiteren Läufigkeit die Gefahr von Brustkrebs wächst und eine Kastration dann immer weniger bzw. nichts mehr bringt.

Aber Miekes Charakter und ihr Babyfell sorgen dafür, daß wir auf jeden Fall die 2. Läufigkeit abwarten.

und man muss noch mehr auf die Ernährung achtgeben,weil sie schneller zunehmen.
Daß Mieke Hüpferling jemals dick werden könnte, halte ich für ausgeschlossen. :lachen:
:dogandcatz:

Wie das bei Rüden aussieht? Die meisten, die ich kenne, wurden irgendwann kastriert - aus dem einen oder anderen Grund. Oft war die Prostata schuld. :(
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Lakie
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Beitrag von Lakie »

Sorry, aber ich kenne leider nur SEHR wenige Tierärzte, die vom Kastrieren oder Sterilisieren aus nicht-medizinischen Gründen abraten ( es handelt sich ja schliesslich um ihr Einkommen nach dem teueren Studium !)


:roll: :roll: :roll:
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Lakies-Mom
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Beitrag von Lakies-Mom »

Lakie hat geschrieben:Sorry, aber ich kenne leider nur SEHR wenige Tierärzte, die vom Kastrieren oder Sterilisieren aus nicht-medizinischen Gründen abraten ( es handelt sich ja schliesslich um ihr Einkommen nach dem teueren Studium !)
Und zwar nicht nur das Einkommen durch die Kastration selbst, sondern vor allem all die wunderbaren Folgen der Kastration!

Damit sichert man sich die Kundschaft auf Jahre!

Bei uns wird kastriert, wenn ein medizinischer Grund dies erfordert. Sonst nicht.

Männer und Frauen lassen sich ja auch nicht "prophylaktisch" alles rausrupfen, weil sie keine Kinder (mehr) kriegen wollen.

LG
Tina
ronja
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Beitrag von ronja »

Hallo!


Kämpfe auch die ganze Zeit mit diesem Thema und kenne die Meinung der Teirärzte und Teirschutzorganisationen. Aber mich hat der Zustand Ronjas etwas traurig gemacht-sie war zwei Monate down und hatte dann lange noch Angst vor großen Rüden, die wiedermal-zwei Monate vor der nächsten Läufigkeit anfangen lästig zu werden. Und die Besitzer machen oft nichts dagegen, auch wenn der Hund ein vielfaches wiegt. Ich hoffe nur, dass Ronja sich endlich wehren lernt, denn ihr bloßes hinsetzen und dumm schauen bringt nichts. Sie spielt jetzt auch nur noch mit kastrierten Rüden, braven Rüden oder mit Weibchen. Mit dem anderen kann sie nichts anfangen.

Würde Ronja nur kastrieren, wenn sie immer wieder in so ein Loch fällt. Habe gerade die Zeit verpasst, aber würde es mal mit einer Spritze zum Testen versuchen--soll wohl 50 Euro kosten.

Was meint ihr?

PS: Habe im Rahmen meiner Auseinandersetzung, ob ich einen zweiten Hund will, auch verschiedene Theorien von Züchtern gehört- einmal, dass es Weibchen besser vertragen würden als Rüden mit der Kastration/sterilisation oder Weibchen lassen und Rüden nur die Sammenleiter unterbinden (wie war da der Begriff???)

Martyna
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

ronja hat geschrieben:Habe gerade die Zeit verpasst, aber würde es mal mit einer Spritze zum Testen versuchen--soll wohl 50 Euro kosten.
Von Hormonspritzen zur Unterdrückung der Läufigkeit halte ich gar nichts. Eine Freundin hat sie ihren Bobtailhündinnen geben lassen. Beide mußten in Not-OPs kastriert werden, weil sie eine Gebärmutterentzündung bekommen haben. :(
Das könnte Zufall sein, aber ich habe schon öfter gehört, daß durch Hormonspritzen die Gefahr von Gebärmutterentzündungen steigt.
oder Weibchen lassen und Rüden nur die Sammenleiter unterbinden (wie war da der Begriff???)
Kastration = Entfernung von Eierstöcken, Eileiter und (meistens) Gebärmutter bzw. beim Rüden Entfernung der Hoden

Sterilisation = Durchtrennung der Eileiter bzw. der Samenstränge

Bei der Sterilisation werden die Tiere also nur unfruchtbar gemacht, behalten aber ihren Sexualtrieb. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen es hat, wenn die Hündin gedeckt wird, aber keine Welpen bekommt. :?:
ronja
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Beitrag von ronja »

Hallo....

bin bei dem Thema immer noch nicht weitergekommen.

Es gibt aber eine Seite bei Ex gaudio, die in Listenform Vor- und Nachteile aufzählt und man kommt dann zu dem Schluss bloß nicht kastrieren, wäre ja auf den Menschen übertragen eben so. Wer würde als Frau sich gleich alles rausnehmen lassen, wenn sie keine Kinder will--jeder hat angst vor dem Hormonchaos oder hat es durch die Wechseljahre der Mutter mitbekommen----natürlich bin ich kein Mediziner und weiß nicht, wie das bei Hunden biologisch so läuft.

Außer der Sache mit Geschwüren etc, die angeblich durch die OP dann nicht mehr auftreten, und die Dickwerden-Disskussion, finde ich aber eines sehr wichtig und hoffe auf Klärung: die eine Seite meint, dass durch KASTRATION das Auf und Ab der Hündin gelindert wird, sie durch Rüden und Scheinschwangerschaften nicht mehr gestresst wird; die anderen meinen, dass das Hormonniveau jedoch auf den Stand einer Läufigkeit sinkt, d.h. dass sich die Hündin die ganze Zeit so fühlt als wäre sie läufig----da muss es doch eine medizinisch eindeutige Meinung geben????? Oder eben nicht, weil die Forschung nicht so weit ist??

Habe gestern eine Tiermedizinstudentin mit Hündin an der Uni getroffen, die mir erzählt hat, was die Studenten erzählt bekommen: Möglichst vor der dritten und nicht früher als nach der 1. Läufigkeit, da sonst die gesundheitlichen Vorteile nicht überwiegen, sie hatte eine Parsonhündin, die keine Probleme hat mit Nässen, aber einen gesteigerten Appetit hat und auch etwas zickiger geworden ist.

Ein Gespräch mit einer Hundetrainerin sagte mir ebenfalls, lieber sterelisieren, wegen des Auf und Ab und wenn man mehrere Weibchen hat ist es unerlässlich, weil sie richtig fieß werden können untereinander.

Was meint ihr?
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Ellis hatte mit der 1. Läufigkeit überhaupt kein Problem, bei der 2. war sie 9 Wochen lang von der Rolle: 2 Wochen vor der Läufigkeit, 4 Wochen Horror während der Läufigkeit, 3 Wochen Probleme während der Scheinträchtigkeit.
Das ganze 2 mal im Jahr, d.h. 18 Wochen = mehr als ein Drittel des Jahres hätten wir eine Hündin im Ausnahmezustand!
Weil Ellis aufgrund ihres Zahnfehlers sowieso nicht zuchttauglich war, stand nach der 2. Läufigkeit fest, daß sie kastriert würde.

Sie hatte nach der OP Verstopfung und dementsprechend Bauchschmerzen. :( Am 3. Tag produzierte sie dank Olivenöl und Laktose endlich einen Riesenhaufen :D und raste danach wie wild durch den Garten, sprang und hüpfte rum, als wäre nie etwas gewesen: Sie war so gut wie neu.

Seit der OP mag sie es nicht mehr, wenn Hunde an ihrem Hinterteil schnüffeln wollen. Ansonsten konnten wir keine Veränderung feststellen. Verfressen war sie auch schon vorher. :lachen:

Natürlich ist eine Kastration ein schwerwiegender Eingriff ins Leben eines Tieres.
Ich habe mich inzwischen schon oft gefragt, ob ich die Probleme mit Bienchen auch hätte, wenn sie einen Wurf Welpen großgezogen hätte und erst danach kastriert worden wäre. Vielleicht wäre die Aufzucht von Welpen für ihre psychische Entwicklung gut gewesen? Andererseits wurde Becky sogar vor der 1. Rolligkeit mit 11 Monaten kastriert und ist völlig in Ordnung. :achselzucken1:

Ich finde es nicht gut, einem Tier seinen starken Sexualtrieb zu lassen und ihm gleichzeitig zu verbieten, diesen Trieb jemals zu befriedigen: Mieke darf in ihrem Leben keine Welpen bekommen und auch nicht bei der Aufzucht fremder Welpen mithelfen. :weinen1:
Wozu soll ihr Körper Hormone produzieren, die dafür sorgen, daß jedes Miekemolekül sich nichts sehnlicher wünscht, als Babys zu bekommen??
Soll ich Mieke bei jeder Läufigkeit bedauern und traurig sein, daß es nicht möglich ist, daß kleine Babylakies hier rumwuseln?

Logisch: Wenn man die Tiere nach ihrer Meinung fragen würde, so wären sie ganz klar gegen eine Kastration und dafür, sich nach Belieben fortpflanzen zu dürfen. Sollen sie halt im nächsten Leben als Wildtier und nicht als Haustier zur Welt kommen ...


Auch nicht unwichtig: Wenn Ellis abhanden käme, wäre sie "wertlos". Wenn Mieke abhanden käme, könnten irgendwelche Fieslinge jede Menge billige Lakies mit ihr produzieren. Keine schöne Vorstellung. :cry:


Mein Fazit: Es gibt Vor- und Nachteile einer Kastration und jeder Hundehalter sollte in Ruhe überlegen und entscheiden, was er möchte. Denn der Hundehalter muß anschließend mit den Folgen leben ...
... wenn die Hündin inkontinent wird
... wenn die Hündin mit 4 Jahren an Brustkrebs stirbt

:devilangel:
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Lakies-Mom
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Beitrag von Lakies-Mom »

Chiyo hat geschrieben:bei der 2. war sie 9 Wochen lang von der Rolle: 2 Wochen vor der Läufigkeit, 4 Wochen Horror während der Läufigkeit, 3 Wochen Probleme während der Scheinträchtigkeit.
Die Hormonkurve verläuft bei einer gedeckten Hündin identisch wie die der nicht gedeckten Hündin.
Erst zum Zeitpunkt der Geburt, also ca. 11 Wochen nach Läufigkeitsbeginn, gehen die Kurven (durch die bei der Geburt ff. ausgeschütteten Hormone) auseinander. An einander angleichen tun sich beider Hormonkurven dann wieder ca. 5-8 Wochen später (zum Ende der Säugeperiode).

Eine Scheinträchtigkeit ist also ein völlig normales Phänomen (nach jeder Läufigkeit!) und keine Krankheit.

Der liebe Gott hat Männlein und Weiblein geschaffen und sich dabei gewiss was Kluges gedacht. Er hat sich bestimmt ebenso was Kluges dabei gedacht, als er sich entschied, keine Neutrileins zu schaffen.
Und zum normalen Leben eines weiblichen Wesens gehören u.a. auch die Hormonschwankungen.
Chiyo hat geschrieben: Ich habe mich inzwischen schon oft gefragt, ob ich die Probleme mit Bienchen auch hätte, wenn sie einen Wurf Welpen großgezogen hätte und erst danach kastriert worden wäre. Vielleicht wäre die Aufzucht von Welpen für ihre psychische Entwicklung gut gewesen?
Nein. Mehr dazu unten.
Chiyo hat geschrieben: Ich finde es nicht gut, einem Tier seinen starken Sexualtrieb zu lassen und ihm gleichzeitig zu verbieten, diesen Trieb jemals zu befriedigen: Mieke darf in ihrem Leben keine Welpen bekommen und auch nicht bei der Aufzucht fremder Welpen mithelfen.
Die allermeisten Wölfinnen und sonstigen Wildcaniden bekommen niemals Nachwuchs. Denn in einem Rudel darf sich von beiden Geschlechtern grundsätzlich nur der Ranghöchste vermehren. KEINE Kinder zu kriegen, ist also der Normalfall für 97+ % aller weiblichen Caniden.
(NB: Noch ausgeprägter und vielleicht allgemein bekannter ist dieses Phänomen bei Bienen und Ameisen: Nur die Königin sorgt für Nachwuchs, alle anderen Individuen haben andere Aufgaben zu erfüllen.)
Chiyo hat geschrieben: Wozu soll ihr Körper Hormone produzieren, die dafür sorgen, daß jedes Miekemolekül sich nichts sehnlicher wünscht, als Babys zu bekommen??
Jedes Individuum kommt erstmal per se fortpflanzungsfähig zur Welt. Es können immer durch Nahrungsmangel oder div. andere Umstände Situationen eintreten, dass ein Tier für Arterhaltung sorgen muss, was unter besseren Umweltbedingungen niemals dafür infrage käme. Aber das entsprechende Inventar bringt jeder erstmal mit auf die Welt.
Chiyo hat geschrieben:Soll ich Mieke bei jeder Läufigkeit bedauern und traurig sein, daß es nicht möglich ist, daß kleine Babylakies hier rumwuseln?
Nicht doch. Vermenschliche doch den Hund nicht. Mieke wünscht sich keine Kinder. Sie ist ein Tier, das naturgemäß instinkt- und hormongesteuert funktioniert. Und wenn die Hormonlage auf "Läufigkeit" geschaltet ist, hat sie nicht mehr und nicht weniger als Lust zum poppen. Ganz simpel triebgesteuert.
Chiyo hat geschrieben: Wenn Ellis abhanden käme, wäre sie "wertlos". Wenn Mieke abhanden käme, könnten irgendwelche Fieslinge jede Menge billige Lakies mit ihr produzieren.
Das wär schön. Mit Lakiezucht Geld verdienen? Weit entfernt von der Realität. Lakiezucht ist ein ziemlich kostspieliges Hobby. Selbst die Züchter, die ihr "Material" in Reihenzwingern halten, werden mit dieser Rasse nicht reich.
Chiyo hat geschrieben: Mein Fazit: Es gibt Vor- und Nachteile einer Kastration und jeder Hundehalter sollte in Ruhe überlegen und entscheiden, was er möchte.

Im Interesse des Hundes, wäre es mehr als wünschenswert, wenn sich der entscheidende Hundehalter zuvor wirklich fundiert informieren würde.
Wofür beispielsweise die "Bielefelder Kastrationsstudie" (Dr. Gabriele Niepel) eine Möglichkeit bietet. Sie basiert zwar in großen Teilen auf Befragungen von (laienhaften) Hundehaltern, bemüht sich aber immerhin wenigstens um Neutralität.

Und es geht hierbei nicht nur um die eigene Bequemlichkeit ...
Chiyo hat geschrieben: der Hundehalter muß anschließend mit den Folgen leben ...
... sondern vor allem muss der Hund mit den Folgen leben. Der kann seine Meinung dazu nicht äußern. Um so wichtiger ist es, dass wir die Verantwortung und Fürsorgepflicht für das uns anvertraute Lebewesen ernst nehmen.

LG
Tina
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orchidee76
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Beitrag von orchidee76 »

@ Lakies-Mom
Dem kann ich nur zustimmen!
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Lakies-Mom hat geschrieben: Eine Scheinträchtigkeit ist also ein völlig normales Phänomen (nach jeder Läufigkeit!) und keine Krankheit.

Natürlich ist es keine Krankheit, aber es nervt, wenn Ellis, die normalerweise vormittags problemlos 4 - 5 Stunden alleine blieb, plötzlich nach 5 Minuten anfängt zu heulen - und das 3 Wochen lang. :(
Der liebe Gott hat Männlein und Weiblein geschaffen und sich dabei gewiss was Kluges gedacht.
Ja, er hat sich etwas dabei gedacht: Seid fruchtbar und mehret Euch!
Sexualtität dient der Fortpflanzung, der Weitergabe der Gene an die nächste Generation. Wie ich schon schrieb, wird Mieke keinen Nachwuchs haben, wenn ich das verhindern kann und nicht bei der Aufzucht anderer Welpen mithelfen.
Die allermeisten Wölfinnen und sonstigen Wildcaniden bekommen niemals Nachwuchs. Denn in einem Rudel darf sich von beiden Geschlechtern grundsätzlich nur der Ranghöchste vermehren. KEINE Kinder zu kriegen, ist also der Normalfall für 97+ % aller weiblichen Caniden.
Auch rangniedrige Wölfinnen und Wölfe paaren sich, wenn sich die Gelegenheit bietet - sie dürfen sich nur nicht dabei erwischen lassen. (Ein netter Wolfsfilm hat mal gezeigt, was passiert, wenn sie von den ranghohen Tieren erwischt werden. :( )

Rangniedrige Tiere helfen bei der Aufzucht der Welpen mit. Üblicherweise sind alle Tiere eines Rudels miteinander verwandt, sodaß sie zwar nicht ihre eigenen Welpen großziehen, aber nah verwandte.
Außerdem besteht jederzeit die Möglichkeit, daß die Leittiere sterben und rangniedrigere Wölfinnen sich fortpflanzen können.

Hier ist die Parallele zu Mieke: Natürlich kann ich jederzeit sterben, was bedeuten würde, daß Ellis und Mieke ein neues Zuhause bräuchten.
Da würde Mieke dann vielleicht die Möglichkeit zur Fortpflanzung bekommen: Ein Argument, das für die Kastration spricht.
(NB: Noch ausgeprägter und vielleicht allgemein bekannter ist dieses Phänomen bei Bienen und Ameisen: Nur die Königin sorgt für Nachwuchs, alle anderen Individuen haben andere Aufgaben zu erfüllen.)
Insekten mit Säugetieren zu vergleichen halte ich für keine gute Idee: Eine Ameisenarbeiterin hat weder die Möglichkeit zur Fortpflanzung noch das Bedürfnis danach - ihre Geschlechtsorgane sind verkümmert (sie ist sozusagen von Haus aus kastriert).
Ganz simpel triebgesteuert.
Genau. Sie hat einen Trieb, einen sehr sehr starken Trieb - und sie wird diesen Trieb niemals in ihrem Leben befriedigen dürfen, weil ich ihr das verbiete. Ist das keine Tierquälerei??
Rollige Katzen schreien rum und jeder sieht ein, daß sie leiden, wenn man sie in ein Zimmer sperrt. Leiden läufige Hündinnen weniger, nur weil sie nicht rumschreien?

Als Züchterin hast Du leicht reden - das Problem taucht bei Dir nicht auf.
Lakiezucht ist ein ziemlich kostspieliges Hobby.
Ohne KfT, ohne Reisen, ohne Ausstellungen, ohne tierärztliche Betreuung - Hund in eine Box und Babys produzieren lassen, 2 Würfe pro Jahr, - das ist kein kostspieliges Hobby, sondern ein gutes Geschäft.
Wofür beispielsweise die "Bielefelder Kastrationsstudie" (Dr. Gabriele Niepel) eine Möglichkeit bietet.

Ich habe sie gelesen, aber keine Argumente gegen eine Kastration der Hündin gefunden - außer Inkontinenz, die aber überwiegend bei Hündinnen über 20 kg eine Rolle spielt.
Der kann seine Meinung dazu nicht äußern.
Der Hund will sich fortpflanzen, das ist überhaupt keine Frage. Jedes Tier will seine Gene an die nachfolgende Generation weitergeben. (Auch die Ameisenarbeiterin - sie ist die Tochter der Königin und damit mit dem Rest des Stammes verwandt.)

Es ist der Sinn des Lebens, sich fortzupflanzen.

Aber so ist das nun mal: Bei Haustieren bestimmt der Mensch, ob sich ein Tier fortpflanzen darf oder nicht.
Ich bestimme, daß Mieke keine Welpen bekommen wird (genaugenommen meine Schwester und ich).
Um so wichtiger ist es, dass wir die Verantwortung und Fürsorgepflicht für das uns anvertraute Lebewesen ernst nehmen.
Genau. Ich glaube, daß es leichter ist, ein Bedürfnis, das man nicht befriedigen darf, erst gar nicht zu haben. Du glaubst das nicht.

Ich sehe, daß es Ellis jetzt großartig geht und ich habe gesehen, daß sie 9 Wochen lang gelitten hat, als sie ihre Fortpflanzungsorgane noch hatte.

Eigentlich ist es ganz einfach: Meine Schwester ist dafür, Mieke kastrieren zu lassen. Mir wäre es egal, ob sie operiert wird oder nicht, solange sie bei der Läufigkeit keinerlei Probleme hat.

Aber: Ich will nicht schuld sein, wenn Mieke in jungen Jahren an Brustkrebs stirbt oder wegen einer Gebärmutterentzündung eine Not-OP nötig wird. Dann möchte ich mir nicht anhören: "Du warst gegen die Kastration!!"
Ich habe vergeblich Argumente gegen eine Kastration gesucht und keine gefunden. Wenn wir eine Dobihündin hätten, sähe das anders aus ...
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Beitrag von orchidee76 »

Ihr bringt beide wirklich Argumente hervor die einem zum nachdenken anregen...Ich denke es ist von Fall zu Fall verschieden.Mann sollte sein Tier egal ob Hund oder Katze genau beobachten uns sehen wie es sich verhält in der Paarungszeit,wenn mann sieht das es unerträglich für das Tier selbst ist,dann denke ich wäre es sinnvoll zum Arzt zu gehen ,um Abhilfe zu schaffen.
Ich hatte damals ein Katzen Geschwister Pärchen,also Kater und Katze. Als mein Katerchen noch nicht mal ein halbes Jahr alt war,hat er sich schon über seine Schwester hergemacht,und einen extrem penetranten Geruch in der ganzen Wohnung verströmt,das es notwendig war ihn kastrieren zu lassen.Die Auswirkung der frühen Kastration war,das mein Katerchen zum Schmusekaterchen wurde und sein Maunzen einer Eunuche glich.Was meine Katze anging sie wollte stets immer Junge haben und durfte auch nie(man sah es wie sie an Ihrem Schwänzchen saugte und mit den Pfoten an der Decke zog,als würde sie selbst an der Mutterbrust saugen ),und sie war nicht sterilisiert,was vieleicht den Unterleibs Krebs nach einigen kurzen Lebensjahren bei Ihr begünstigte,und sie nach einigen Tagen nach der OP verstarb.Es gibt für und Gegenargumente,und an dieser Tatsache werden die Ärzte auch nichts änderen können mit ihren manchmal allzu festgefahrenen Meinungen.Seht Euer Tier an,und entscheidet mit Verstand, Notwendigkeit und nicht zu vergessen mit viel Liebe zum Tier. :wink:
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Mehr kann man sowieso nicht machen: Nach bestem Wissen und Gewissen eine Entscheidung treffen :kratz: und hoffen, daß es die richtige Entscheidung ist. :D

:ship:
ronja
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Beitrag von ronja »

Ach...es ist wirklich schwer. Bei männlichen Hündchen ist es einfacher-wenn sie ständig weglaufen und zu Hause heulen oder nicht mehr essen, dann ist die Entscheidung einfacher und der Eingriff nicht so hart. Beim Weibchen wird ja alles herausgenommen und der Hormonhaushalt läuft ganz anders, ob sich beim Weibchen was ändert scheint eine Lotterie zu sein. Ich bin mit Ronjas Charakter sehr zufrieden, kann sich also nur verschlechtern.

Wenn man aber zwei Hunde hat , sollte man es aber glaube ich machen. Es gibt aber Rassen die es besser vertragen, oder?

Was würdet ihr bei einem Pärchen oder 2 Weibchen entscheiden?

Frau Haenicke hat gesagt, dass es etwas Homöopatisches gibt, um die Zeit der Scheinträchtigkeit zu mildern-vielleicht ist das ein ausweg????

Hat jemand noch etwas wegen den Hormonen erfahren??? Ist eine Hündin nach der kastration so wie während der Läufigkeit?

Gruß Martyna
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