Lakie sucht neues Zuhause

Der Lakeland Terrier, das unbekannte Wesen? - oder: So triezt der Hund den Mensch.
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G***g
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Beitrag von G***g »

Guten morgen, Wenn man vorher alles wüßte, was man hinterher weiß, würde man viele Dinge nicht tun. Natürlich bin ich mir bewußt, daß ich an der ganzen Situation Schuld bin. Aber ich kann doch mit ganzer Kranft versuchen das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Und das Terrier so spezielle Hunde sind war mir nicht bewußt. Ich bin mit Mittelschnauzern groß geworden. Die auch sehr speziell sind, aber man kann sie ohne große Probleme im Rudel halten. Dieses spezielle verhalten wird auch in der Fachlinteratur nicht groß betont. Da heißt es nur: Er neigt zum raufen. Das habe ich gemerkt. Sehr viele gemeinsame Hundespaziergänge, fast alle, haben wir alleine zurückgelegt. Und da wir mitten im Wald mit sehr viel Wild wohnen, konnte ich ihn dort auch nicht freilaufen lassen. Im Feld waren andere Hundebesitzer unterwegs. Und Lino immer ab und nachsehen wer da so läuft. Und ab und zu liefen da eben die falschen. Und mit der Zeit war sein Motto: Lieber teile ich zuerst aus und warte gar nicht erst ab was passiert. Da ist es doch menschlich, daß man sich nach einem zweiten Hund umsieht. Wollte ich aber gar nicht sagen, sagen wollte ich nur. Der Cocker war heute nacht wieder bei mir mit Lino und sie h a b e n s i c h n o c h n i c h t g e b i s s e n !!! Noch nicht mal geknurrt. Steifbeinig ist der Terrier aus dem Zimmer marschiert, mehr aber nicht. Ich muß Schluß machen, meine Kinder wecken, die Schule ruft. Vielen, vielen Dank. Später mehr
ronja
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Beitrag von ronja »

@Tina
Schade, dass ihr das nicht hier besprechen wollt.Wir lernen gerade aus solchen Extremfällen viel über Lakies. Ich sehe einige Verhaltensweisen, die Ronja auch hat, die mich immer wieder dazu veranlassen zu überlegen, einen zweiten Hund zu nehmen. Aber sie ist auch extrem selbstständig, zieht sich öfter zurück und blüht bei einem Spielparter oder einem großen Fußball auf. Im Vereinhaben sie gesagt, sie muss noch mehr auf mich fixiertsein, bevor ich einen 2. Hundnehme und besser hören. Aber sie hat halt ihren Dickkopf, den die ganzen Shepards schon mit 7 Monaten nicht haben-sie wollen gefallen und wollen arbeiten.
Auf der Suche nach einer zweiten Rasse für Ronja habe ich erst viele Macken der Lakies gehört oder von anderen Züchtern erst die Macken der von mir überlegten Rasse. Schade eigentlich.
Mich würde sehr interessieren, wie so ein Lakie-Rudel oder ein gemischtes Funktioniert
@G***g
Frag doch mal im Tierheim nach wie die das mit ihren ganzen Terriern machen. Sie kennen auch mehr Rassen. Aber als erstes würde ich die Züchterin fragen, bei der Du den Welpen gekauft hast. Wieso durftest Du ihn nicht selbst aussuchen? Bei mir war es wegen der weiten Strecke auh so, aber die Züchterin hat mir, finde ich einen passenden Welpen zugeteilt-sie ist etwas ruhiger gewesen und bleibt auch mal ohne Theater zu hause.

LG
Martyna
G***g
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Beitrag von G***g »

Jetzt bin ich schon wieder da. Der Spaziergang ist heute allerdings kurz ausgefallen, nur 45 Minuten. Mir gehen so viele Sachen durch den Kopf. Nochmals vielen Dank für die rege Anteilnahme. Ihr helft mir sehr. Wenn Terrier nicht wie andere Hunde sind, muß ich noch viel lernen. So drastisch wie ihr schildert, daß ein Rangordnungskampf sein kann ist er bei uns nicht, noch nicht!? Dreimal habe ich sie einfach aus der Beißerei herausgehoben, aus Angst, wenn sich dieses Verhalten manifestiert, die Situation hinterher eskaliert. Nachdem Züchter und Tierarzt gesagt haben, ich soll sie zu Ende kämpfen lassen, habe ich das gestern morgen auch gemacht. Der Cocker wollte mich in meinem Schlafzimmer begrüßen, worauf der Terrier sofort auf ihn los ist. Ich bin schnell auf mein Bett gesprungen, habe Mann und Kinder rausgeschickt, den Stuhl beiseite geschoben und abgewartet. Der Kampf hat ungefähr drei Minuten gedauert. Mein großer Cocker ( 18 kg bei 46 cm, sieht aus wie ein Springer ist aber ein Englischer) hat sich einfach auf Lino draufgesetzt und mit seinem Fang Lino an der Kehle gehalten. Zum Glück ist er da zu Zeit sehr wuschelig. Lino war richtig wütend, hat drei Versuche gestartet frei zu kommen, und sich dann ergeben. Fynn ist dann runter von ihm, hat sich geschüttelt und das wars. Der Terrier ist wie ein Häufchen Elend abgezogen. Der Hals war pitschnass von Speichel und an Ohren und Fang sind Kratzer. Mehr nicht. Ich erinnere mich gut, wie Lino aussah als die Schäferhundmischlinge mit ihm fertig waren. Habe ich jetzt überreagiert mit meiner Angst. Oder fallen Rangordnungskämpfe mit Nichtterriern anders aus? Die ganze Zeit, wo sie den Kampf nicht austragen durften, hatte ich ständig ein imponieren und knurren. Ist das alles erst der Anfang? Bei meinem Spaziergang war der Terrier und der kleine Cocker an der Leine und der große Cocker lief frei. Der große Cocker hat absolut sicheren Gehorsam am Wild. Der kleine Cocker muß es erst noch lernen und der Terrier hört und sieht nichts mehr bei Wildkontakt. Und zur Zeit werden die ganzen Kitze gesetzt. Manchmal direkt neben den Weg. Wir haben da schon unsere Erfahrung. Und deshalb die Leinen. Der große Cocker hat dem Terrier zwei mal schwanzwedelnd in voller Breitseite den Weg versprerrt und ist dann knurrend auf ihn zugelaufen und hat sich neben ihn gestellt . Lino ist darafhin stocksteif geworden, hat den Blick abgewedet und ist stehen geblieben. Heute morgen waren sie alle friedlich im Garten, jetzt auch, und in den Transportkisten gibt es kein Theater. Zusammen haben sie an den Urinstellen der Hündinen geleckt. Und wie sie gerade eben dachten ich wollte unsere Katze füttern, war von den Streitigkeiten nichts zu spüren. Aber sonst laufen sie rum wie geprügelte Hunde. Der große Cocker will ständig ins Haus. Der Terrier liegt mit abgewendetem Blick auf der Terrasse und der kleine Cocker ist zufrieden. Wie kann man das alles interpretieren?
G***g
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Beitrag von G***g »

Hallo Ronja, für meine Situation brauche ich so viel Hilfe wie ich bekommen kann, jetzt nachdem ich weiß , daß ich nichts weiß. Und bin sehr dankbar für jede Anregung. Die ganze Situation und die Entwicklung hierhin ist nicht so einfach gewesen und erst Recht nicht einfach in Worte zu fassen, daß wohl kein Außenstehender mir ein Patentrezept geben kann. Ich möchte mir einfach so viel wie möglich anhören um dann sagen zu können so oder so könnte es eben klappen.

Hier gibt es nur Jack oder Parson Russel Terrier. Sonst keine Terrier. Hier hat man Labradore, Dalmatiner, Schäferhunde, Rottweiler und Boxer. Achja, jede Menge Deutsch Wachtel. Zum Terrier sagen alle nur Scheiß-Köter. Achja, die vielen Förster und Jäger führen Jagdterrier. Aber die tragen auch nicht unbedingt zum besseren Ruf der Terrier bei.
G***g
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Beitrag von G***g »

Entschuldigung, natürlich Martyna nicht Ronja.

Der Wurf bestand nur aus zwei Welpen. Als Lino 4 Wochen alt war, haben wir uns der Züchterin vorgestellt. So konnte die Züchterin uns kennenlernen und entscheiden welcher Welpe zu uns paßt. Und den hat sie uns dann auch mit acht Wochen übergeben.

Ich glaube Tierheime brauche ich nicht zu fragen. Wenn Hunde dahinkommen befinden die sich in einer Außnahmesituation und sind traumatisiert. Hier hingegen ist ihr Reich in dem sie groß geworden sind.

Die Terrier die ich kenne, sind Jagdterrier und leben alle im Zwinger.
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Lakies-Mom
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Beitrag von Lakies-Mom »

G***g hat geschrieben: Die Terrier die ich kenne, sind Jagdterrier und leben alle im Zwinger.
Von deren Besitzern kannst Du natürlich nix an Kenntnis über Hundeverhalten erwarten.

Ich finde doof, dass man Dich gar nicht ansprechen kann. Hast Du eigentlich auch einen Namen?

Und welches Neustadt von den vielen ist denn Deines? Wenn's das bei mir ummie Ecke ist, kommt doch mit all Deinen Fragen ruhig mal vorbei.

LG
Tina
G***g
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Beitrag von G***g »

Entschuldigung, ich heiße Claudia, wohnhaft im Spessart.
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Lakie
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Beitrag von Lakie »

9 Uhr 33 : Hier beschriebst du ganz genau, wie dein Lakie durch sein Verhalten den Cocker beschwichtigt hat. Bitte besorge dir ganz schnell das Buch von Turid Rugaas : Calming Signals , die Beschwichtigungssignale der Hunde.

Indem du verstehst, wie sich die Hunde untereinander verständigen, kannst du deine Meute wieder in Ordnung bringen.

Du wirst sehen, es klappt.
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Lakie hat geschrieben: Indem du verstehst, wie sich die Hunde untereinander verständigen, kannst du deine Meute wieder in Ordnung bringen.

Du wirst sehen, es klappt.
Danke. Optimismus kann ich auch ganz gut gebrauchen, nachdem es gestern Abend mal wieder zwischen Ellis und Mieke gekracht hat. :shock:

Ich würde mir wünschen, daß man so einen Streit mal mit der Videokamera aufnehmen könnte und das Ganze dann in Zeitlupe und Standbild genau analysieren könnte.
Lino war richtig wütend, hat drei Versuche gestartet frei zu kommen, und sich dann ergeben. Fynn ist dann runter von ihm, hat sich geschüttelt und das wars.
Damit dürfte klar sein, wer im Rudel der Chef ist, oder?
G***g hat geschrieben:Wenn man vorher alles wüßte, was man hinterher weiß, würde man viele Dinge nicht tun.
Ja ja, hinterher ist man immer schlauer. :shock: :oops: :roll: :D
G***g
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Beitrag von G***g »

Meine Nerven liegen so was von blank. So ein Problem auch noch in den Alltag mit Kindern zu integrieren kostet mich wahnsinnig viel Kraft. Dauernd heißt: Faß die Hunde nicht an, einfach ignorieren, nicht streicheln, laß die Hunde in Ruhe. Seit gestern Abend dürfen sie alle nur noch zu dritt in den Garten oder ins Haus. Bis jetzt immer noch keine Beißerei. Zur Zeit liegen sie keine drei Meter von einander entfernt auf dem Boden und blicken streng in die andere Richtung. Aber als ich sie vonr zwei Stunden aus dem Garten geholt habe. Ist mein Terrier schnell zum Baum gerannt, hat noch einmal uriniert und dann mit den Hinterpfoten rausgekratzt. War das jetzt die Macht der Gewohnheit oder sieht er sich noch lange nicht entthront, obwohl er in der Nähe vom Cocker den Blick abwendet. Wie werden denn anderswo Rangordnungskämpfe von Lakelands ausgeführt. Wie lange dauern die und wie groß sind dann die Verletztungen. Was habe ich denn jetzt zu erwarten? Wenn ich jetzt die Situation sehe würde ich sagen, es könnte noch einmal klappen. Aber alle die die Terrier gut kennen machen mir wenig bis gar keine Hoffnung.

Danke für den Buchtipp. Ich bestelle es mir gleich.
ronja
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Beitrag von ronja »

Mensch, liegt was in der Luft. Beim Streit von Ronja-da waren die anderen auch so aufgedreht.

Was ist denn gewesen mit Mieke und Ellis?

LG
Martyna
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Es ist gestern nacht passiert. Ich wollte noch schnell zur Bank, Überweisungen einwerfen, damit sie heute morgen gleich bearbeitet werden können und dachte: "So ein klitzekleiner Abendspaziergang schadet den beiden nicht. Ich nehm´ sie mit."
Es wäre besser gewesen, sie schlafen zu lassen und alleine zu gehen. :oops: :(
Ich hoffe, daß von dem Radau der beiden nicht so viele Leute aufgewacht sind. :shock: Irgendwie hatte ich schon mit Fenstern gerechnet, die hell erleuchtet werden und schimpfenden Leuten - aber das ist netterweise nicht passiert. :D

Ansonsten: Die beiden sind wieder wie immer, alles okay. :achselzucken1:

Seufz, so ist das: Ellis - das unbekannte Wesen. Ist mir ein Rätsel, was sie wieder hatte. Vielleicht lag´s wirklich an der ungewohnten Uhrzeit.
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Lakie
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Beitrag von Lakie »

Hallo Claudia ,

jede Rasse hat ihre Eigenheiten und Unterschiede, jeder gute Ausbilder wird dir bestätigen, daß z.B. ein Airedale-Terrier völlig anders angefaßt werden muß als ein Dobermann, und diese wieder anders als ein Deutscher Schäferhund, um ein guter Gebrauchshund zu werden - und ich spreche aus Erfahrung.

Aus dieser Sicht stammt auch das landläufige Urteil die Verschiedenheit der Rassen betreffend.

Dabei handelt es sich jedoch um Verständigung zwischen Mensch UND Hund, die keinesfalls verwechselt werden darf mit der Verständigung UNTER Hunden , diese ist nämlich international und inter-rassisch

Aus deinen Berichten geht hervor, daß du ausgezeichnet beobachtest , du hast ihr Verhalten genau gesehen , nur konntest du es nicht deuten,
aber genau dieses Buch wird dir dazu verhelfen - ich würde es als
Wörterbuch der Hundesprache bezeichnen.

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G***g
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Beitrag von G***g »

Guten Abend kann man jetzt nicht mehr sagen. Ihr ahnt es wahrscheinlich schon. Vor 10 Minuten hat es so richtig geknallt. Aber wie. Jetzt hat Lino richtige Bisswunden. Zum Glück steht er seit gestern unter Antibiotika. Fynn hat wieder nichts. Es gibt noch einen Unterschied. Während die letzten Male der kleine Cocker nur zugeschaut hat, hat er dieses mal den Terrier mit attakiert (richtig geschrieben?). Der Kampf hat bestimmt 10 Minuten gedauert. Und Lino keine Anstalten gemacht sich zu ergeben. Obwohl er immer unten lag. Ich war ganz ruhig und habe nur den Gartenschlauch geholt und auf die Hunde gehalten. Die Hunde sitzen jetzt in ihren Transportkisten. Bis vor einer 1/2 Stunde hat der Terrier den Cocker zwar immer wieder angeknurrt, aber sofort wieder den Kopf abgewendet, sobald Fynn ihn fixiert hat. Da wir den Nachmittag heute im Garten verbracht haben, konnte ich die drei Hunde gut beobachten. Ich habe wirklich gedacht, wir würden es schafffen. Alle drei waren entspannt. Lagen abwechselnd neben uns und haben mit dem Schwanz gewedelt und die jeweilige Nähe des anderen geduldet. Der Anlaß der Beißerei ist mit entgangen. Ich glaube Lino hat Fynn dafür strafen wollen, daß er die Treppe zu erst raufgegangen ist.

Schreibt mir doch bitte mal wie bei euch Beißereien aussehen. Wie lange und wie intensiv. Wie war das denn gestern Nacht bei Ellis?
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krissy4me
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Beitrag von krissy4me »

Bei uns gibt es solche Beißereien nicht, weil ich sie nicht zulassen würde. Ich halte nichts von der Theorie, dass die Hunde das selbst ausfechten müssen - und 10 Minuten Hundekampf, danach kann man ein friedliches Zusammenleben wohl vergessen!

Wer ist denn der Chef in Eurem Rudel - der Cocker oder einer von Euch Menschen?

Meines Erachtens ist jetzt strengste Kontrolle der Hunde angesagt, bis Lino ein neues Zuhause hat, wo er sich wohlfühlt und nicht angegriffen wird.

Birgit
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